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Vorhandene Informationen

Vielleicht beantworten die folgenden Informationen Ihre Fragen:

I05: Brandschutzbeschichtung IC

FAQ zum Themenbereich I Brandschutzbeschichtung IC

Unter welchen klimatischen Bedingungen kann der Dämmschichtbildner auf der Baustelle appliziert werden?

Bauteiltemperatur nicht unter + 5°C, maximal + 40°C Relative Luftfeuchtigkeit max. 80% Taupunktabstand während Verarbeitung und Antrocknung ≥ 3 K Beschichtung bis zur Fertigstellung und Durchhärtung des Gesamtanstriches vor Witterungseinflüssen (Regen) schützen! Auf ausreichende Belüftung ist zu achten. Die oben genannten Bedingungen sind produktabhängig. Den Angaben der Hersteller ist Folge zu leisten.

Witterungseinflüsse auf Dämmschichtbildner

Zur Erlangung der bauaufsichtlichen Zulassung für Dämmschichtbildner für den Außenbereich werden Freibewitterungen von beschichteten Stahlplatten gefordert. Ausgelagerte Platten werden in Abständen von 2, 5 und 10 Jahren amtlich geprüft. Das System ist immer mit den von den jeweiligen Herstellern vorgeschriebenen Decklacken zu versehen.

Dürfen Dämmschichtbildner (ohne Deckbeschichtung) längere Zeit ungeschützt den Witterungsbedingungen ausgesetzt sein?

Eine genelle Aussage hierzu ist nicht möglich. Die Hersteller geben Auskunft darüber, ob Systeme mit oder ohne Decklack zugelassen sind.

Müssen Dämmschichtbildner während der Nutzungsdauer gewartet werden?

Eine Wartung ist nicht erforderlich. Der Decklack ist regelmäßig auf Unversehrtheit zu überprüfen. Beschädigungen des Beschichtungsaufbaus müssen unverzüglich fachgerecht Instand gesetzt werden. Hierbei sind die Vorgaben der Hersteller zu beachten. Die Verantwortung der Kontrolle liegt beim Eigentümer des Objektes.

Warum muss Stahl vor Erwärmung geschützt werden?

Zunehmende Erwärmung im Brandfall führt zu einer Reduzierung des Tragverhaltens von Stahlbauteilen. Beim Erreichen der kritischen Stahltemperatur besteht die Gefahr des Versagens, d. h. der Verlust der Tragfähigkeit tritt ein. Durch Brandschutzbeschichtungen wird der Zeitpunkt bis zum Erreichen der kritischen Temperatur so lange wie möglich bzw. so lange wie nötig verlängert.

Wie werden Flächen hinter Einbauten gewartet, an die man später nicht mehr heran kommt?

Da eine mechanische Beschädigung weitestgehend ausgeschlossen werden kann, ist eine Wartung nicht erforderlich, sofern kein Wasserschaden auftritt.

Wie sind Spalten (Profilzwischenräume) zu schließen?

Bei geringen Spalten ist davon auszugehen, dass der Dämmschichtbildner diesen im Brandfall durch Aufschäumen überbrückt. Die Fläche im Spalt sollte so tief wie möglich beschichtet werden. Bei größeren Spalten sollte der Zwischenraum mit Mineralwolle (Schmelzpunkt > 1.000 ° C) ausgefüllt werden. Ein Überbeschichten mit Dämmschichtbildner ist aus optischen Gründen zu empfehlen.

Wie sind verschmutzte Beschichtungen zu reinigen?

Wir empfehlen, zunächst losen Staub oder andere Verschmutzungen von Hand oder mechanisch, zum Beispiel durch Abblasen, Absaugen oder leichtes Abbürsten, zu entfernen. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass die Beschichtung nicht beschädigt wird. Weitergehende Reinigungen sind produktabhängig und mit dem jeweiligen Hersteller abzustimmen.

Wie funktioniert ein Dämmschichtbildner?

Die Beschichtungen schäumen bei Hitzeeinwirkung (ab ca. 200°C) auf und bilden einen isolierenden Kohlenstoffschaum.

Was ist unter dem Profilfaktor (U/A-Wert) zu verstehen?

Der Profilfaktor ist definiert als Verhältnis des beflammten Umfangs zur Querschnittsfläche des Profils. Für die üblicherweise verwendeten genormten Profile sind entsprechende Tabellen vorhanden. Dünnwandige Profile mit entsprechend großem Profilfaktor erwärmen sich rascher und benötigen deshalb größere Schichtdicken des Dämmschichtbildners mit entsprechend besserer Wärmedämmung.

Welche Schichtdicke ist erforderlich, um eine geforderte Feuerwiderstandsdauer zu erreichen?

Diese ist abhängig von mehreren Faktoren, unter anderem:

1. vom Profilfaktor (U/A-Faktor)

2. von der Art des Profils (geschlossen/offen)

3. von der Feuerwiderstandsdauer

4. vom Produkt (Hersteller abhängig und durch Zulassung geregelt)

5. von der geforderten Norm (DIN, EN)

6. von der Bemessungstemperatur (EN)

Können Dämmschichtbildner in Kindergärten, Krankenhäusern und Lebensmittelbetrieben eingesetzt werden?

Ja. Alle zugelassenen Produkte unterliegen einer Umwelt und Gesundheitsprüfung vom DIBt.

Wie wird eine optisch ansprechende Oberfläche erreicht?

Wie bei allen Beschichtungen hängt die Oberflächengüte von der Art der Applikation ab. Grundsätzlich müssen die Herstellerangaben beachtet werden.

Wie sind die Obergurte der Binder bei Auflage eines Trapezbleches auszuführen?

Die Fläche des Obergurtes ist im Bereich der Hochsicke zu schützen. Dies kann durch Aufbringen des Dämmschichtbildners oder durch Ausfüllen des gesamten Hohlraumes der Hochsicke mit Mineralwolle geschehen. Empfehlenswert ist die Beschichtung des kompletten Obergurtes des Stahlbinders.

Wie wird der U/A-Wert berechnet?

Hier wird in Kürze eine Beispielberechnung eingefügt! Zurzeit benutzen Sie bitte folgenden Link: www.bauforumstahl.de/upload/documents/brandschutz/arbeitshilfen/BA_62_1.pdf.

Ist der Dämmschichtbildner alterungsbeständig?

Ja.

Wie wird die erforderliche Trockenschichtdicke kontroliert?

Mit einem Schichtdickenmesser kann die Gesamtschichtdicke zerstörungsfrei gemessen werden.

Kann die Feuerwiderstandsdauer eines bereits beschichteten Stahlbauteils nachträglich erhöht werden (z.B.: von F30 auf F60)?

Eine nachträgliche Erhöhung der Feuerwiderstandsdauer durch eine Erhöhung der Schichtdicke ist im Rahmen der bauaufsichtlichen Zulassung des jeweiligen IC-Systems möglich. Vorgehensweise: Zulassungsumfang prüfen (U/A-Wert / Schichtdickentabelle), Untergrund nach Herstellerangaben vorbereiten und mit der IC überbeschichten. Nach vollständiger Trocknung erneut die Trockenschichtdicken messen und die Messwerte dokumentieren.

Dürfen Zugstäbe mit IC-Sytemen geschützt werden?

Vor der Beschichtung von Zugstäben ist in jedem Fall Rücksprache mit dem jeweiligen IC-Hersteller zu halten, da dieser Anwendungsfall nicht durch die nationalen Zulassungen geregelt ist. In Deutschland ist zunächst ein Gutachten einer Materialprüfanstalt einzuholen. Das Gutachten dient als Basis für eine bei der zuständigen obersten Bauaufsicht zu beantragenen Zustimmung im Einzelfall (ZiE). Die ZiE regelt die Ausführungsdetails für dieses spezifische Bauvorhaben.

Bei gleichem Profilfaktor gibt es Unterschiede bei den erf. Trockenschichtdicken. Woraus resultiert das?

Unterschiedliche Profilarten (offene oder geschlossene Profile) haben ein unterschiedliches Aufheizverhalten. So heizen sich geschlossene Profile schneller auf als offene Profile mit gleichem U/A Faktor. Dem wird durch entsprechende Dicke des Dämmschichtbildners Rechnung getragen.

Welche Vorteile hat ein Dämmschichtbildner?

Die architektonische Schönheit von Stahlkonstruktionen wird unterstrichen, da Dämmschichtbildner profilfolgend aufgebracht werden. Daher sind auch komplexe geometrische Formen leichter ausführbar. Die ab 0,2 mm dünne Schicht wird aufgrund des geringen Gewichtes bei der stat. Berechnung nicht berücksichtigt. Durch eine Werkstattbeschichtung wird die Montagezeit reduziert. Durch den Decklack ist eine individuelle Farbgebung möglich. Die Brandschutzbeschichtung ist wartungsfrei. Der Dämmschichtbildner ist in der Anwendung bis zu 10x schneller als Brandschutzplatten. Durch die glatten Oberflächen mit Decklack leicht zu reinigen.

Welche Feuerwiderstandsdauer kann erreicht werden?

Nach DIN: F30, F60, F90 Nach DIN EN: bis R180 International bis 180 Minuten.

Darf auf die Deckbeschichtung eine weitere Deckbeschichtungen aufgetragen werden?

Ja, in Abhängigkeit von der Gesamtdicke des Decklacks. Der Decklack darf das Aufschäumen des Dämmschichtbildners nicht behindern. Hier ist im Einzelfall der Rat des Herstellers einzuholen.